GRUSSWORT

DES APOSTOLISCHEN NUNTIUS IN DEUTSCHLAND, ERZBISCHOF DR. GIOVANNI LAJOLO, BEI DER BISCHOFSWEIHE VON ERZBISCHOF DR. ROBERT ZOLLITSCH

IN FREIBURG AM 20. JULI 2003 UM 14.30 UHR

 

 

1. Es gibt drei beredte Symbole, die das, was ein Bischof für seine Diözese ist, allen sichtbar machen - das, was Sie, lieber Herr Erzbischof Zollitsch, für diese schöne und große Erzdiözese Freiburg sein werden. Diese drei Symbole sind der Bischofsstab, die Cathedra und der Altar. Sie symbolisieren die drei grundlegenden Aufgaben, die die Sendung des Bischofs kennzeichnen - die des Leitens, die des Lehrens und die des Heiligens.

In der Bischofsweihe, die Sie heute empfangen, empfangen Sie - in der Nachfolge der Apostel und insbesondere in der Communio mit dem Nachfolger Petri - Anteil an der Sendung Christi, des Guten Hirten, des wahren Lehrers, des einzigen und ewigen Hohenpriesters.

Möge Ihr bischöfliches Wirken immer den Nahen und den Fernen das Antlitz Christi aufleuchten lassen, der der Herr der Kirche ist - der allein die Quelle der Gnade ist - der für alle der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.

            2. Für alle ist es ein Grund besonderer Genugtuung, dass Ihre bevorstehende Bischofsweihe durch die Handauflegung Ihres verehrten und lieben Vorgängers erfolgt. Es sei mir erlaubt, lieber Herr Erzbischof Saier, einige Worte aus dem Brief zu verlesen, den Sie mir geschrieben haben, nachdem Sie die Nachricht von der Ernennung von Herrn Prälat Zollitsch zu Ihrem Nachfolger bekommen hatten. Sie schreiben: „Ich freue mich über diese Ernennung. Dr. Zollitsch war einer meiner engsten und zuverlässigsten Mitarbeiter im Priesterseminar St Peter, als Direktor des Collegium Borromaeum und als Referent für die Personalangelegenheiten des Bistums. Darum habe ich volles Vertrauen zu ihm. Das sind zusätzliche Gründe dafür, dass ich selbstverständlich meinen Nachfolger in jeder Weise unterstützen werde.“ Diese Ihre Worte, lieber Herr Erzbischof Saier, zeigen einmal mehr die Güte und den Adel Ihres Herzens und werden bestimmt eine Ermutigung für Ihren Nachfolger sein.

            3. Von Beginn der Sedisvakanz an bis heute wurde die Erzdiözese von Herrn Weihbischof Wehrle als Diözesanadministrator geleitet. Diese verantwortungsvolle Aufgabe hat Herr Weihbischof Wehrle mit großer Hingabe, mit Weisheit und mit der Sensibilität eines aufmerksamen und liebenswürdigen Hirten erfüllt, wodurch die Zuneigung, die er im Erzbistum immer schon genießt, bestätigt und - wenn möglich - noch gesteigert worden ist. Ihm gilt die Anerkennung und der Dank des Heiligen Stuhles sowie der Priester und der Gläubigen dieser dem Heiligen Vater so teuren Erzdiözese. In ihm wird der neue Erzbischof eine sichere Stütze und einen lieben Mitbruder im Bischofsamt haben - wie schon sein Vorgänger.

            4. Lieber Herr Erzbischof Zollitsch, möge die Gnade der Bischofsweihe in Ihnen die Liebe zu dieser Erzdiözese weiter vertiefen, der Sie schon mit so viel Hingabe gedient haben, und möge Ihre Liebe eine entsprechende Antwort empfangen. Noch befinden wir uns am Anfang des neuen Jahrtausends, in einer Epoche großer kultureller Veränderungen, wobei die Bevölkerung des Erzbistums Freiburg auch aufgrund der geographischen Lage dazu berufen ist, eine bedeutsame Rolle im europäischen Kontext zu spielen. In der Person seines Nachfolgers hat Petrus die Aufforderung, die Jesus an ihn gerichtet hat, an uns weitergegeben: „Duc in altum!“ - „Fahr hinaus auf den See!“ (Lk 5, 4; vgl. Novo millennio ineunte Nr. 1).

            Lieber Herr Erzbischof Zollitsch!

„Duc in altum!“: In die Breite und Tiefe des göttlichen Lebens.

            „Duc in altum!“: In die Breite und Tiefe des Herzens der Menschen.

            Wie schon diese beeindruckende Feier zeigt, werden Ihnen die Gefolgschaft und die Liebe des Klerus und der Gläubigen der Kirche von Freiburg nicht fehlen. Und es wird Ihnen nicht fehlen die Verbundenheit und Solidarität Ihrer Brüder im Bischofsamt und vor allem des Nachfolgers Petri.