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Warum ist der Heilige Stuhl auf der Expo vertreten?
Die Weltausstellung Expo 2000 soll zeigen, was Erfindungsreichtum und Schöpferkraft des Menschen zustande bringen. Aber einer Welt-Ausstellung, die diesen Namen verdient, würde etwas Entscheidendes fehlen, wenn nicht jemand daran erinnern würde, dass der Mensch sich und seine bewundernswerten Fähigkeiten nicht selbst geschaffen hat.

Der Heilige Stuhl vertritt mehr als eine Milliarde katholische Christen in der ganzen Welt. Trotzdem ist er mehr als ein Interessenverband. Er ist mit Missionswerken, Hilfsdiensten und diplomatischen Vertretungen rund um den Globus aktiv. Trotzdem ist er mehr als ein "Weltkonzern". Er ist dazu da, den Menschen die Frohe Botschaft Gottes zu verkünden und vor aller Welt sichtbares Zeugnis abzulegen für das Wort Jesu Christi: "Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt" (Mt 28,20).

Wenn die Welt auf der Expo ihre technischen Errungenschaften feiert, gehört dazu, dass wir an den denken, dem wir uns selbst und alles ver-danken, was wir vollbringen. Das hat nichts mit miesepetri-ger Besserwisserei zu tun. Im Gegenteil: Je mehr Achtung wir haben vor dem Schöpfer aller Dinge, desto sorgsamer werden wir mit der Natur umgehen, und desto menschenwürdiger werden wir unsere technischen Möglichkeiten einsetzen.
Im Pavillon des Heiligen Stuhls wird darum der Blick auf die Würde des Menschen als Gottes Geschöpf gerichtet sein. Daran zu erinnern, ist Aufgabe der Kirche – gerade im Heiligen Jahr 2000, das der Papst ausgerufen hat unter dem Motto: "Christus gestern – heute – in Ewigkeit."

Im Mittelpunkt des Pavillons steht Jesus Christus, der Mensch gewordene Sohn Gottes. Ohne ihn gäbe es den Heiligen Stuhl nicht. Ohne ihn gäbe es das Christentum nicht. Ohne ihn hätten die Armen und Benachteiligten keinen Anwalt, der für sie spricht: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" (Mt 25,40).

Die Kirche lässt sich den Pa-villon des Heiligen Stuhls einiges kosten: 10 Millionen Mark. Gut angelegt ist dieses Geld, denn der Bau wird nach der Expo weiter genutzt als Gotteshaus im lettischen Liepaja. Das ist ein Recycling, wie es sicherlich Gott und den Menschen gefällt!