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Warum erlaubt die Kirche nicht wenigstens den Gebrauch von Kondomen, um die Ausbreitung von Aids zu stoppen?
Eine Tatsache ist doch wohl unbestreitbar: Schon innerhalb von ein oder zwei Generationen wäre Aids keine Gefahr mehr, wenn mehr Menschen es fertig brächten, ihre Sexualität so auszuleben, wie die Kirche es ihnen rät. Enthaltsamkeit und Treue schützen immer noch am zuverlässigsten. Kondome dagegen versprechen eine trügerische Sicherheit, die an den Folgen herumkuriert, ansonsten aber alles beim Alten lässt.

Die Kirche begrüßt jeden medizinischen Fortschritt, der uns hilft, Aids eines Tages zu besiegen und den Patienten ein qualvolles Leiden und Sterben zu ersparen. Trotzdem kann sie nicht so tun, als sei diese Krankheit aus heiterem Himmel über eine lustvoll ihre befreite Sexualität auslebende Menschheit hereingebrochen.

Auch ist Aids nicht deswegen zur weltweiten Epidemie geworden, weil zu wenig Kondome benutzt worden wären. Die eigentliche Ursache liegt doch wohl tiefer: Offenbar nehmen allzu viele Leute jene Werte nicht mehr ernst, die das verantwortungsbewusste und rück-sichtsvolle Sexualleben reifer und mündiger Menschen auszeichnen.

Mit Kondomen und "Safer Sex"-Propaganda wird nun versucht, die schrecklichen Gesundheitsrisiken der so genannten sexuellen Befreiung zu beseitigen. Allen Versuchen dieser Art haftet jedoch etwas geradezu Verzweifeltes und – wie man an der rasanten Ausbreitung von Aids in Asien und Afrika sehen kann - zutiefst Vergebliches an, weil sie nicht wagen, an die eigentlichen Ursachen der Aids-Gefahr zu rühren. Da bleibt alles, wie es ist: mit all den Folgen für den Frieden in den Familien, für das Glück der Kinder und für das leibliche und seelische Wohlergehen des Partners.

Warum wird denn so hartnäckig verschwiegen, dass die Treue der Eheleute und die Enthaltsamkeit der Unverheirateten der beste Schutz sind gegen Aids? Und ist etwa die Ausbeutung von Frauen durch Sextouristen in Thailand und anderswo weniger schlimm, wenn deren Kunden Kondome benutzen, sich ansonsten aber genauso rücksichtslos benehmen wie eh und je?

Die Kirche will, dass wir uns unserer Verantwortung stellen, die wir als mündige Menschen auch auf sexuellem Gebiet haben. Das gilt für uns alle – egal ob verheiratet oder ehelos, ob hetero- oder homosexuell. Viele von uns, besonders die Jugendlichen, müssen das erst lernen. Einfach nur Gummis überzustülpen, ist allerdings die falsche Lehrmethode.