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Kann es eine eucharistische Gemeinschaft mit den protestantischen Christen geben?
Jesus Christus hat sich die Eucharistie viel kosten lassen. Mit seinem Fleisch und Blut hat er bezahlt. Darum ist die Eucharistie "Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens" (Zweites Vatikanisches Konzil). Aus dieser Quelle sollen alle Christen schöpfen. Mit Einladungen zur Mahlgemeinschaft ist es freilich nicht getan. Denn die Eucharistie verpflichtet uns, zu einer echten Glaubensgemeinschaft zu werden..

Der Apostel Paulus sagt klar, worauf es ankommt: "Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt" (1 Kor 11,28f).

Der Glaube an die Realpräsenz (die wirkliche Gegenwart Gottes in der Eucharistie) ist eine dauernde Anfrage an uns: Zeigen wir Katholiken durch unser Verhalten beim Empfang der Eucharistie, dass wir kein symbolisches Mahl feiern, sondern dass Gott körperlich anwesend ist unter den Gestalten von Brot und Wein? Bezeugen wir dies durch die Verehrung des Allerheiligsten im Tabernakel?

Jesus Christus will von uns einen bewussten, entschiedenen Glauben, der ihn beim Wort nimmt. Man lese nur mal seine Rede vom "Brot des Lebens" (Joh 6,48-69) nach. Weil so ein Glaube selten von alleine wächst, wird die Grund-lage dazu heute normalerweise in der Erstkommunionvorbereitung der Kinder geschaffen.
Die schlichte Einladung zur Mahlgemeinschaft, so herzlich sie auch sei, zielt hingegen nur auf das mehr oder weniger subjektive Empfinden des Einzelnen. So wird die Gemeinschaft im einen Glauben und in der Anbetung Gottes gerade nicht gestärkt.

Zu diesem Glauben gehört übrigens auch, dass nur der geweihte Priester an Christi statt die Eucharistie am Altar darbringt und dass er dabei in ungebrochener, direkter Linie mit dem Tun und der Lehre Christi und der Apostel verbunden ist. Das versteht man unter apostolischer Sukzession (Nachfolge), wie sie in der katholischen Kirche besteht.

Mit der Eucharistie ist es wie mit dem Hochzeitsmahl aus dem Gleichnis Jesu (Mt 22,1-14). Einladung ist die eine Seite, Prüfung (Gewissenserforschung, Beichte) und Vorbereitung (Gebet, Bildung) die andere. Da ist jeder gefordert, der es mit dem Glauben ernst meint. Sonst könnte es ihm ergehen wie dem Mann, der zum Hochzeitsmahl gerufen und ohne entsprechendes Gewand erschienen ist. Die Hilfen, die uns die katholische Kirche anbietet, geben die Sicherheit, dass wir passend angezogen sind. Wir müssen nur bereit sein zuzugreifen.