Es ist die eben beschriebene Szene. Die Hitze des Mittags ist ausgedrückt in dem milchigen Weiß, das Abraham umhüllt.

In den drei Gestalten, die eine Einheit bilden, und durch die einzige blaue Farbe dargestellt werden, hat die christliche Tradition eine vorausdeutende Darstellung der Dreifaltigkeit gesehen. Der biblische Text wechselt ja von den Dreien zu einer Person.

Im Hintergrund sieht man Sarah, die vom Zelt her beobachtet, was zwischen Abraham und den Dreien geschieht, und die ihre Worte hört.

Ganz überraschend ist oben auf der linken Seite der gestirnte Himmel zu sehen. Die dargestellte Begebenheit ereignet sich in der Hitze des Mittags. Der Künstler hat offenbar an die andere Abraham gegebene Verheißung Gottes erinnern wollen:

„Er führte ihn hinaus ins Freie und sprach: „Schau doch auf zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst!“ Und er versicherte ihm: „So wird deine Nachkommenschaft sein.“ Er aber glaubte dem Herrn, und dieser rechnete es ihm als Gerechtigkeit an (Gen 15, 5f).

Abraham ist der an Gott Glaubende und so der Gerechte. Als solcher ist er der Vater im Geiste für all diejenigen, die an Gott glauben: für seine nicht zu zählende Nachkommenschaft. Durch den Glauben wird Abraham, wird jeder Glaubende der Gemeinschaft mit Gott - und seiner Allmacht - teilhaftig. Als Gott Abraham berief, seine Heimat zu verlassen und in ein Land einzuziehen, das er ihm zeigen würde, hatte Gott hinzugefügt:

„Ich will dich zu einem großen Volke machen und dich segnen und deinen Ruhm erhöhen; sei du ein Segen! Segnen will ich, die dich segnen, und wer dich verflucht, dem will auch ich fluchen. In dir sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet sein!“ (Gen 12, 2f).

In der Person Abrahams konkretisiert sich der Weg der Erlösung in einer historischen Gestalt, die die Geschichte des Volkes Gottes prägt.