Moses hat sich in Anbetung vor dem brennenden Dornbusch niedergeworfen.
Es sieht aus, als hätte eine Explosion das Dorngestrüpp zerfetzt. Aus den Flammen kommt in der Gestalt eines Engels - nach der Tradition, die die Bibel überliefert hat - das geheimnisvolle, verborgene und doch leuchtende Gesicht desjenigen hervor, der sich offenbart.
Dem Moses wird der Name Gottes offenbart: Jahwe. Einfacher und nicht zu deutender Name: Der ich bin; oder Der ich bin da; oder der ich schaffe. Geheimnisvoller Name; so überwältigend geheimnisvoll, dass die Juden es sich verbieten, ihn auszusprechen. Tetragramma ineffabile. Vor allem aber ist es der Name der Befreiung: denn mit ihm - allein in seiner Kraft - wird Moses sein Volk von der ägyptischen Sklaverei in das verheißene Land führen, in eben das Land, das Gott dem Vater Abraham für seine Nachkommen versprochen hat.
Dass Moses sich so tief niederbeugt, kann eine doppelte Bedeutung haben: dass er seiner Nichtigkeit angesichts der Heiligkeit Gottes Ausdruck verleiht und Jahwe in seiner Größe anbetet, aber auch, dass er die Last der Herrlichkeit auf sich nimmt. Es ist der Name, den er und sein Volk durch eine Geschichte der Heldentaten und der Schwachheit, durch Tage der Erniedrigung und der Freude, bis zu der Schwelle des Neuen Testamentes bewahren werden, in dem Gott die Offenbarung seines Namens vollenden wird: Vater. So - als Vater - ist er da, so schafft er den neuen Menschen.
