Der Schutzengel ist dargestellt, als ob er das ihm anvertraute Kind zwischen seinen Armen und wie auf seinen Knien hielte. Der Schutz des Engels gilt aber nicht nur den Kindern, sondern auch den Erwachsenen. Der Jünger Christi bleibt in seiner Beziehung zu Gott immer in der Haltung eines Kindes: Der Herr hat ja gesagt: „Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen“ (vgl Mk 10,15).

Oberhalb des Engels ist so etwas wie eine aufsteigende Bewegung der Flügel zum Himmel wahrzunehmen, die sich wie zu einem eingefriedigten Raum öffnen, wie zu einem Ort der Ankunft. Wir sind Pilger und das irdische Leben ist in Gefahr, bis man ins Haus des Vaters gelangt, der im Himmel ist. Der Schutzengel ist auch ein Ausdruck der Sorge des Vaters, die sich nie von seinen gefährdeten Kindern trennen kann.

Der Psalm 91 stellt dem Beter vor Augen, wie er in der Liebe und Sorge Gottes geborgen ist, der auch die Engel zu seinem Schutz entbietet: „Der du wohnst im Schutz des Höchsten, weilst im Schatten des Allmächtigen, sprich zum Herrn: ’Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue!’... Denn seinen Engeln befiehlt er um deinetwillen, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie werden dich auf Händen tragen, damit dein Fuß an keinen Stein stoße.“

Das Fest der Schutzengel wird von der Kirche am 2. Oktober gefeiert.