Es ist nicht schwierig, die Gestalt des leidenden Christus mit der Dornenkrone und den Wundmalen zu erkennen. Er ist aber entkleidet und nicht mit einem roten Gewand angetan, wie in der Prophetie des Jesaja. Die großen Tropfen von Blut, die herunter fallen, lassen an den Wein denken, der in der Kelter gepresst wird. Sie fallen auf das kleine Viereck im unteren Teil des Fenster, das zugleich durch seine Öffnung auf die Kelter, aber auch - mit seinem Kreuz in der Mitte - auf den eucharistischen Tisch hinweist.

Vom Kreuz, das auf der Gestalt des Christus lastet, gehen - wie von einem Hauptstamm - die Weintrauben aus. Das erinnert an die Worte im Johannesevangelium (Joh 15,1-3). So sieht man auch, wo wir mit dem Herrn fruchtbar vereinigt sein müssen, damit wir Frucht bringen: am Baum des Kreuzes.

In dem oberen Glasfenster kann man die schon reifen Weintrauben sehen, mit den Reblingen, die nunmehr verdorrt sind. Die Zeit der Weinernte ist da, und schon ist die Sichel des Engels angelegt, um die Reben vom Stamm abzuschneiden (vgl. Offb 14,17-20).

Und das Wort Gottes erfüllt sich - im Leiden Jesu, in der Teilnahme am Kelch des neuen Bundes in seinem Blut - in einer ewigen Fruchtbarkeit.