Maria ist in ihrer Himmelfahrt dargestellt, mit Sternen gekrönt - ein Hinweis auf das große Zeichen der apokalyptischen Frau (vgl. Offb 12,1: „Ein großes Zeichen erschien am Himmel: eine Frau, mit der Sonne umkleidet, der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen“); sie wird von den Engeln gleichsam getragen und erhoben

Sie ist die Tochter Abrahams, die Gebenedeite, weil sie geglaubt hat; und sie tritt endgültig in das wahre „verheißene Land“ ein, d. h. in die Fülle des göttlichen Lebens, und nicht in ein Land, das nur Vorbild des endgültigen war: das, in das Abraham gelangte. Dieses Fenster entspricht daher auch dem mit Abraham in der oberen Reihe.

Die Hände Marias sind offen, sie drücken beschauliches Gebet aus; Maria ist in der beglückenden Anschauung Gottes. Ihr Hände sind aber auch offen in der Geste eines zu den Glaubenden hin gerichteten Segens, denen auch der Blick Marias zugewandt bleibt, und die berufen sind, an der ihr geschenkten Gnade Anteil zu haben.

Zwei gestalterische Elemente im unteren Teil des Fensters dürfen nicht unbeachtet bleiben:
- Da ist einmal das Viereck mit dem Kreuz; es steht für das nunmehr leere Grab, das vom Kreuz Christi geweiht wurde, fruchtbar gemacht wurde und zur Quelle des Lebens. Das irdische Leben Marias ist von der Wirklichkeit des Kreuzes Christi her zu sehen. Maria ist - wie das Zweite Vatikanische Konzil im Einklang mit der Tradition der Kirche lehrt - die „großmütige Gefährtin Christi vor allem, als sie mit ihrem am Kreuz sterbenden Sohn litt“ (vgl. Lumen Gentium 61).

Dann ist da die große Rose, die aus fünf rot-violetten Blütenblättern und einer goldenen Blumenkrone besteht: Maria ist die „rosa mystica“, in der das Leiden und die Liebe sich zu dem Duft eines Lebens verschmelzen, das ganz für Christus und seine Brüder da ist.

Es ist noch zu bemerken, dass dieses Fenster zusammen mit denen von Petrus und Paulus zur Rechten und zur Linken ein traditionelles Motiv der christlichen Ikonografie wiederholt: Maria unter den Aposteln, wobei die Gestalt Marias erhöht erscheint, wie eine Spitze in Bezug auf die weniger erhobenen Gestalten der beiden Apostel.